Die Körperkarte
Der Muskeltest – The Bodymap
“The Bodymap” Ein außergewöhnlich präzises Werkzeug der psychologischen Diagnose und Psychotherapie.
Ein besonderes therapeutisches Instrument des Bodynamic Ansatzes ist die Körperkarte. Sie gibt eine umfassende und genaue Übersicht über Ressourcen und Blockaden
im Körper des Klienten, die durch das Messen der Reaktionsfähigkeit von Muskeln und Faszien, die mit bestimmten psychologischen Inhalten korrelieren, erstellt wird.
Basierend auf dem Palpieren (400 Testpunkte) von 125 Muskeln (und/oder Muskelpaaren) wird die Körperkarte als ein diagnostisches Hilfsmittel eingesetzt, um die Persönlichkeit des Klienten zu evaluieren.
Darüber hinaus bietet die Körperkarte ein umfassendes Bild der kindlichen Entwicklung, der Charakterstrukturen und der Ego Funktionen. Darüber hinaus ermöglicht die Körperkarte es dem Therapeuten einzuschätzen, von welchen therapeutischen Ansätzen der Klient am ehesten profitieren kann.
Während sich die Bodynamic Analyse über die Jahre weiter entwickelte, werteten Lisbeth Marcher und ihr Team Anfang der siebziger Jahre ca. 10.000 Fallakten mit spezifischen Datensätzen aus Therapiesitzungen mit Erwachsenen aus und beobachteten parallel dazu die Entwicklung von Kindern. Diese Arbeit wurde später noch einmal vor dem Hintergrund der praktischen Erfahrungen aller Seniortherapeuten des Dänischen Bodynamic Instituts verifiziert und weiter verfeinert. Diese empirischen Untersuchungen bilden die Basis des Wissens, das die Grundlage für unser Körperkartenmodell ist.
Im Laufe der Zeit entwickelte die Bodynamic Analyse ihr Wissen um die Reaktionsfähigkeit der Muskeln und der physischen und psychologischen Entwicklung in der Kindheit immer weiter und verfeinert es, sodass das Institut inzwischen auf eine neue Herausforderung gestoßen ist:
unzählige Daten bezüglich des Reaktionsmusters individueller Muskeln und verbundener Muskelgruppen; Das Zusammenspiel von hunderten von Muskelreaktionen im Körper; Ihre Rolle in der physischen und psychologischen Entwicklung wie sie in den Charakterstrukturen und -haltungen und Ego Funktionen wiedergespiegelt werden; Ihre Auswirkung auf den psychotherapeutischen Prozess und auf den Fortschritt des erwachsenen Klienten; Wir erhielten so viele neue und komplexe Informationen, dass wir neuer Formen der Organisation bedurften, oder die schiere Masse an Informationen hätte sie unbrauchbar gemacht.
Die Körperkarte wurde als Reaktion auf diese immensen Datenberge entwickelt, einerseits als ein übergeordnetes methodisches Instrument, aber auch individuell einsetzbar für einzelne Klienten. Die Körperkarte ermöglicht die Zusammenschau aller physiologisch und psychologisch relevanten Daten eines Individuums auf einem Schaubild, das eine Vorder- und Hinteransicht des Körpers und eine Frontalansicht des Körpers beinhaltet. Das Schaubild illustriert über 400 “Testpunkte” des menschlichen Körpers und benutzt neun verschiedene Farben, mehrheitlich Schattierungen von Rot und Blau um die qualitativen Aspekte der Reaktionsfähigkeit eines individuellen Muskels, von Muskelteilen und Faszien sowie den korrespondierenden psychologischen Inhalt, darzustellen. Mit der Anwendung dieses “Tests” ist es möglich, das Alter, in dem die psychologischen Probleme ihre Wurzeln haben, festzustellen. Darüber hinaus ist es möglich, Schock-Trauma und Posttraumatische Stresssyndrome zu identifizieren.
“Wir messen Muster von zurückgehaltenen, kollabierten und gesunden Impulsen in jeder Entwicklungsphase und helfen dem Klienten, eine neue Wahrnehmung der tiefsten Schichten seines Wesens zu gewinnen”, saht Lisbeth Marcher, Gründerin des Bodynamic Ansatzes.
Validität der Körperkarte im Vergleich zum Rorschach-Test
Die Körperkarte dient auch als sehr präziser Persönlichkeitstest, der außerhalb des Bodynamic Ansatzes einzigartig ist. Eine Pilotstudie wurde an einer Traumaklinik, die an eine Forschungsklinik in Dänemark angebunden ist, durchgeführt, um die verschiedenen Resultate vier häufig benutzter Tests zur Evaluation therapeutischer und psychiatrischer Patienten, mit den Ergebnissen der Körperkarte zu vergleichen. Einer der Tests in dieser Vergleichsstudie war der Rorschach-Test. Die Resultate dieser Studie zeigten einige sehr interessante Übereinstimmungen:
- Die Ergebnisse des Rorschachtestes und die der Körperkarte erreichten eine große Übereinstimmung, größer als mit jedem anderen, in der Studie angewendeten Test.
- Der Rorschach-Test war hinsichtlich der Einschätzung der kognitiven Entwicklung und assoziativer Prozesse genauer.
- Die Körperkarte konnte präzisere und detailliertere Informationen als der Rorschach-Test liefern hinsichtlich der Entwicklung eines Patienten, seines Alter, wann Probleme anfingen und präzise Informationen geben, mit denen Schock-Trauma identifiziert werden konnte.
- Insgesamt schnitten der Rorschach-Test und die Körperkarte am Besten bei der Vergleichsstudie ab, was durch die Einschätzung der gleichen Patienten im Laufe ihrer Therapie noch einmal bestätigt wurde.
Die Körperkarte im Psychotherapeutischen Prozess
Auf den ersten Blick erscheint die Körperkarte wie ein sehr kompliziertes Unterfangen. Tatsächlich wird heute die detaillierte Auswertung einer individuellen Körperkarte durch einen Computer mit einer speziell entwickelten Software vorgenommen, der die Reaktionsfähigkeit von hunderten von individuellen Muskeln hinsichtlich ihrer Zuordnung zu Charakterstrukturen, Ego Funktionen Schock-Trauma und zu einigen weiteren Faktoren organisiert.
Ein Bodynamic Therapeut kann die Körperkarte seines Klienten immer wieder als Referenzmittel einsetzen, das wertvolle Informationen an jedem Punkt des psychotherapeutischen Prozesses liefern kann. Zum Beispiel: Die Körperkarte ermöglicht es dem Therapeuten das Entwicklungsalter festzustellen, in dem ein psychologisches Problem seinen Ursprung hat; er kann Schock-Trauma und Posttraumatische Belastungssyndrome identifizieren und kann diese einem bestimmten Alter (Charakterstruktur) und Verhalten (Ego Funktionen) zuordnen. Diese Informationen sind eine solide Basis für eine Arbeitshypothese, die den therapeutischen Prozess erleichtern und ihm eine Richtung vorgeben kann.
Die Körperkarte stellt eine einzigartige, präzise Methode der psychologischen Diagnostik und Evaluation dar. Es ist ein klienten-neutrales Instrument, das es uns ermöglicht, den Fortschritt des therapeutischen Prozesses zu überprüfen, ohne von den verbalen Schilderungen oder Erfahrungen des Klienten abhängig zu sein. Eine Körperkarten Testung durchschnittlich alle zwei Jahre wird sehr präzise Aussagen über den eigentlichen Fortschritt der Psychotherapie machen können.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass ein großer Teil der Ausbildung darauf ausgerichtet ist, die genauen anatomischen Bewegungen der Muskeln im Körper und das Feststellen des Grades der hypo- oder hyper Reaktionsfähigkeit innen und außen zu erlernen, damit wir später als Therapeuten dieses präzise Wissen anwenden können. Dazu benutzen wir anatomische Atlasse, Handbücher und Nachschlagewerke verschiedener professioneller Systeme – unsere eigene Literatur mit eingeschlossen.